Sport
29.8.2024

Paralympics 2024 – Eröffnungsfeier und 1. Tag 

Badminton Doppel-Sieg im ersten Spiel. Toller Auftakt nach der Eröffnungsfeier von gestern: Cynthia Mathez und Ilaria Renggli gewinnen ihr erstes Spiel gegen das taiwanesische Duo Guang-Ciou Hu/I-Chen Yang mit 21:21 und 10:19.

Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Noch ein paar Informationen zur Eröffnungsfeier  
(Quelle Simon Scheidegger SDA)
Die 17. Paralympischen Spiele sind nach einer spektakulären Parade von der Champs-Elysées zur Place de la Concorde offiziell eröffnet. Um 21.43 Uhr ist es soweit, und die Schweizer Delegation läuft von der Champs-Elysées herkommend in die temporär errichtete Arena auf der Place de la Concorde ein. Angeführt von den beiden Leichtathleten Elena Kratter und Marcel Hug, denen in Paris erstmals die Ehre zuteil wurde, die Schweizer Fahne zu tragen, war die Schweiz fast zwei Stunden nach Beginn der Feierlichkeiten die 144. von 168 Nationen, welche die paralympische Bühne offiziell betreten durfte.

Insgesamt zehn Athletinnen und Athleten sowie 19 Staffmitglieder der Schweizer Delegation nahmen an der Eröffnungsfeier teil, andere verzichteten aufgrund bald anstehender Wettkämpfe.

Die Symbolik des Choreografen
Nach dem Bootsspektakel auf der Seine, mit dem die Olympischen Spiele Ende Juli offiziell eröffnet worden waren, wählten die Organisatoren auch für das paralympische Pendant erstmals eine spektakuläre Szenerie ausserhalb eines Stadions, die dank des Chefchoreografen Alexander Ekman mit einer starken Symbolik aufgeladen wurde. Die Place de la Concorde als Schauplatz ist nämlich nicht zufällig für eine Show unter dem Motto «Paradoxe: De la Discorde à la Concorde».

Das Paradox einer Gesellschaft, die meint, inklusiv zu sein, aber, wie es Choreograf Ekman formuliert, «voller Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen ist.» Im Verlauf von fünf tänzerischen Darbietungen zweier Gruppen, der «Strict Society» und der «Creative Gang», die aus 16 Tänzerinnen und Tänzern mit Behinderung besteht, sollen sie sich einander annähern, sollen sich die Menschen ohne Behinderungen ihrer Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung bewusst werden und ihren Blickwinkel ändern auf das gesellschaftliche Phänomen Behinderung, das 15 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Menschen mit Behinderung wiederum sollen sich ihrer Fähigkeiten und ihrem Wert für die Gesellschaft bewusst werden, sodass eben nicht mehr eine «Uneinigkeit» (Discorde) herrscht, sondern die Gesellschaft und all ihre Bevölkerungsgruppen in "Eintracht" (Concorde) leben.

Die Revolution des Präsidenten
Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, sprach, passend zur mit viel Pathos inszenierten "Marseillaise", von einer "Revolution der Inklusion", die mithilfe dieser paralympischen Sommerspiele vorangetrieben werden soll.

Um 22.37 Uhr erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron die Paralympischen Spiele für eröffnet. Eine knappe Stunde später brannte die paralympische Flamme im Jardin des Tuileries wieder und liess den Ballon steigen, der bereits während der Olympischen Spiele jeden Abend Tausende Menschen angezogen hatte.

Bis zur Schlussfeier am 8. September im Stade de France werden in den kommenden zehn Tagen unter den rund 4'400 Athletinnen und Athleten 549 Medaillensätze vergeben. Swiss Paralympic und das 27-köpfige Team haben sich 14 Medaillen zum Ziel gesetzt.

Ilaria Renggli bei einem Trainingsspiel, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Erfolgreicher Auftakt für Badminton-Duo
Cynthia Mathez/Ilaria Renggli gestalteten den Start ins Rollstuhl-Badminton-Turnier an den Paralympics in Paris erfolgreich. Das Schweizer Duo setzte sich gegen Hu Guang-Chiou/Yang I-Chen aus Taiwan 21:10, 21:19 durch. Der Auftritt der einzigen Europäerinnen im Tableau war lange sehr souverän; sie lagen im ersten Satz nur einmal im Rückstand - mit 1:2. Der zweite Durchgang verlief ausgeglichener, unter anderem lagen die Schweizerinnen zwischenzeitlich 5:11 im Rückstand.

Nun sind die Chancen von Mathez und Renggli, die Gruppe zu überstehen und damit die Medaillenspiele zu erreichen, vor dem abschliessenden Gruppenspiel am Freitag gegen Thailand sehr gross.

Souveräne Cynthia Mathez gewinnt ihr erstes Einzelspiel, Fotograf: Swiss Paralympic/Tobias Lackner 

Mathez auch im Einzel erfolgreich 
Die 38-Jährige Cynthia Mathez besiegte die Israelin Nina Gorodetzky, mit der sie sich bestens versteht, 21:7, 21:13. Mathez hatte dabei das Geschehen praktisch im gesamten Spielverlauf unter Kontrolle. Im zweiten Spiel am Freitag wird die Aufgabe ungleich schwieriger. Mathez trifft dann auf die Chinesin Yin Menglu, die in drei Sätzen gegen die japanische Titelverteidigerin Sarina Satomi siegte.

Para-Cyclerin Flurina Rigling gewinnt in der Einzelverfolgung Bronze, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Rigling holt mit Bronze erste Medaille an den Paralympics
Flurina Rigling gewinnt an den Paralympics in Paris die erste Schweizer Medaille. In der Verfolgung über 3000 m auf der Bahn wird die Radrennfahrerin Dritte. Im Kampf um Bronze setzte sich die 27-jährige Zürcherin klar gegen die Deutsche Maike Hausberger durch. In 3:48,512 unterbot Rigling ihre am Morgen im Vorlauf aufgestellte Bestzeit noch einmal deutlich und blieb gut 2,4 Sekunden vor ihrer Kontrahentin. Zwar wurde Rigling vor zwei Jahren auf der selben Bahn in Saint-Quentin-en-Yvelines Weltmeisterin in dieser Disziplin und weiss auch sonst schon einige Titel in ihrem Palmares. Dennoch gehörte sie nicht zum engsten Favoritenkreis, da an den Paralympics weniger unterschiedliche Kategorien angeboten werden und Athletinnen mit unterschiedlichem Behinderungsgrad gegeneinander antreten.

Visualisierungen zu den Paralympics
Zu den heute beginnenden Paralympics in Paris stellen wir Ihnen drei Visualisierungen zur Verfügung: zu den bisherigen Schweizer Medaillen an Sommerspielen, den erfolgreichsten Schweizer Athleten und den erfolgreichsten internationalen Medaillengewinnern.

Anzahl Schweizer Medaillen bei Sommerspielen