Sport
4.9.2024

Paralympics 2024 – 7. Tag  

Alexandra Helbling Siebente über 100 m, Catherine Debrunner Zweite über 100 m und Platz 6 im Zeitfahren für Fabian Recher

Alexandra Helbling, Fotograf: Swiss Paralympic/Tobias Lackner

Alexandra Helbling im 100 m-Final
Die Rollstuhl-Leichtathletin Alexandra Helbling erreichte an den Paralympics in Paris über 100 m den Final. Die 30-jährige in Sri Lanka geborene St. Gallerin, mehrfache Medaillengewinnerin an Europameisterschaften, schaffte die Teilnahme für das Rennen mit den besten acht dank Rang 8.

Der Kampf um den letzten Final-Platz war ein Schweizer Duell.

Helbling verwies ihre Teamkollegin Licia Mussinelli, im vergangenen Mai in Kobe in Japan WM-Dritte über diese Distanz, mit knappem Vorsprung auf Platz 9. Die Solothurnerin hatte mit fünf Hundertsteln Rückstand das Nachsehen.

Benjamin Früh, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Benjamin Früh 5., Sandra Stöckli 10. Rang
Benjamin Früh ist im Handbike-Zeitfahren auf Platz 5 gefahren. Der 32-Jährige Zürcher konnte bei seiner Paralympics-Premiere keinen Konkurrenten hinter sich lassen, zeigte aber eine gute Leistung. Entsprechend fiel sein Fazit aus. «Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen.» Am Donnerstag geht es für Früh mit dem Strassenrennen weiter.

Sandra Stöckli ist im Handbike-Zeitfahren auf Platz 10 gefahren. Die Athletin aus Jona musste in einer Kategorie mit weniger stark beeinträchtigten Athletinnen starten, was sich besonders bei den happigen Anstiegen bemerkbar merkte. 

Nicole Häusler, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Nicole Häusler in der Qualifikation ohne Chance
Die Schützin Nicole Häusler war an den Paralympics in Paris in der Qualifikation der Liegend-Konkurrenz mit dem Gewehr über 50 m ohne Chance. 

Die 45-jährige Bernerin, als Rollstuhl-Sportlerin einst auch im Curling aktiv, klassierte sich in dem Wettkampf mit Männern und Frauen auf Platz 25 unter ebenso vielen Teilnehmenden.

Fabian Recher, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Platz 6 im Zeitfahren für Fabian Recher
Fabian Recher hat beim Zeitfahren der Handbiker mit Platz 6 sein bereits drittes paralympische Diplom gewonnen. Es ist für den Berner die bisher beste Platzierung nach zwei 7. Plätzen in Tokio und eine Steigerung gegenüber dem damaligen Zeitfahren: Wegen eines Defekts (Kettenriss) in der letzten Runde hatte er damals das Rennen nicht beenden können.

Ganz zufrieden war Recher trotz der leichten Steigerung aber nicht. «Ich war einmal mehr in Tuchfühlung mit den Top 5, aber es hat etwas gefehlt, was ich mir erhofft hatte.» Was das genau war, konnte er vor der Analyse nicht sagen. Viel Zeit, um umzuschalten, bleibt für den 25-Jährigen nicht: Am Donnerstag um 09.30 Uhr startet er zum Strassenrennen.

Catherine Debrunner, Fotograf: Swiss Paralympic/Tobias Lackner

Silber glänzt diesmal fast wie Gold
Catherine Debrunner gewinnt über 100 m ihre vierte Medaille an den Paralympics von Paris. Dass sie diesmal nicht golden ist, stört die Thurgauerin überhaupt nicht.

Es ist ein ungewohntes Bild. Catherine Debrunner fährt am Mittwochabend nicht als Erste über die Ziellinie eines Finals. Über 100 m wird die Thurgauerin Zweite hinter der Britin Samantha Kinghorn. Diese hatte die Schweizerin schon vor einem Jahr an der WM im Pariser Stade Charléty über die Sprintdistanz geschlagen. Nun stellt Kinghorn in 15,64 Sekunden einen paralympischen Rekord auf. Etwas, dass Debrunner auf dem Weg zu ihren drei Goldmedaillen über 5000 m, 1500 m und 800 m ebenfalls gelungen war. Und zwar auf so dominante Art und Weise, dass es fast selbstverständlich schien, die Ostschweizerin zuvorderst zu sehen.

Doch Debrunner ist nicht geknickt, als sie von der Bahn Richtung Garderobe rollt. «Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist», sagt sie. Was sie sich vorgenommen habe, sei gut aufgegangen. «Samantha war einfach schneller.» Überhaupt ist Debrunner bestrebt, ihre bisherigen Leistungen in Kontext zu setzen und entsprechend auch Erwartungen zu drosseln. «Man kann nicht erwarten, dass ich einfach immer gewinne. Das ist nicht realistisch.»

Früher Mühe bei Grossanlässen
Zudem seien die 100 m nicht eine Distanz, auf der sie sich extrem wohlfühle. Gerade bei Grossanlässen habe sie in der Vergangenheit immer wieder Mühe gehabt, in dieser Disziplin vorne mitzufahren. «Deshalb hätte es wirklich nicht besser laufen können.»

Am Donnerstag steht über 400 m ihr letzter Einsatz auf der Bahn an. Keine 24 Stunden Pause werden gewährt. Doch Debrunner sieht es gelassen. «Alle sind langsam müde. Ich freue mich, noch einmal in diesem tollen Stadion in dieser tollen Atmosphäre starten zu können.» Es ist eine Distanz, auf der sich Debrunner sehr wohl fühlt. In Tokio vor drei Jahren holte sie in diesem Rennen ihre erste paralympische Goldmedaille. Doch mit ihrem potenziell vierten Gold will sich die Schweizerin nicht beschäftigen: «Ich geniesse jetzt mal diese Silbermedaille. Diese ist alles andere als selbstverständlich.»

Alexandra Helbling, Fotograf: Swiss Paralympic/Tobias Lackner

Alexandra Helbling Siebente über 100 m
Die Rollstuhl-Leichtathletin Alexandra Helbling belegt an den Paralympics in Paris über 100 m Rang 7. Die 30-jährige freute sich nach dem Rennen vorbehaltlos über das gewonnene paralympische Diplom. Gold sicherte sich die Belgierin Lea Bayekula.