Sport
31.8.2024

Paralympics 2024 – 3. Tag

Die Leichtathleten greifen nach den ersten Medaillen.

Marcel Hug, Fotograf: Swiss Paralympic/Gabriel Monnet

Debrunner holt Gold über 5000 m
Die Rollstuhl-Leichtathletin Catherine Debrunner holt an den Paralympics in Paris Gold über 5000 m. Es ist für die Schweiz die zweite Medaille nach Bronze für die Bahnradfahrerin Flurina Rigling in der Verfolgung über 3000 m.

Debrunner ist die logische Siegerin. Die 29-jährige Thurgauerin nahm das Rennen über 5000 m als Weltmeisterin und Weltrekordhalterin in Angriff. Sie dominierte das Rennen zusammen mit der Amerikanerin Susannah Scaroni. Den entscheidenden Angriff lancierte die Schweizerin in der letzten Runde auf der Gegengeraden. Mit 10:43,62 Minuten stellte sie einen paralympischen Rekord über 5000 m auf. Für Debrunner ist es die zweite Goldmedaille an Paralympics, nachdem sie vor drei Jahren in Tokio über 400 m triumphiert hatte. Bis im Februar 2022 arbeitete sie neben der Leichtathletik als Lehrerin, seither ist sie Vollprofi. Das zahlte sich aus. An der Para-Weltmeisterschaften vor einem Jahr, die ebenfalls in Paris stattfanden, holte sie viermal Gold und einmal Silber. Nun schaffte sie auch an den laufenden Paralympics bei erster Gelegenheit den Sprung aufs oberste Podest. Debrunner wird in Paris in fünf weiteren Disziplinen an den Start gehen. Es dürfte also nicht ihre letzte Medaille gewesen sein. 

Weitere Diplome für die Schweiz
Die Hoffnungen auf weitere Schweizer Podestplätze über 5000 m erfüllten sich nicht. Patricia Eachus und Manuele Schär belegten die Ränge 4 und 5. Sie mussten sich auf der Zielgeraden der Australierin Madison de Rozario geschlagen geben. Schär hatte vor drei Jahren in Tokio Silber in dieser Disziplin geholt.

Es bleibt spannend
Am Abend steht dann Marcel Hug im Einsatz. Der vierfache Goldmedaillengewinner der Spiele von Tokio 2021 gehört auch in Paris zum engsten Favoritenkreis, wo immer er antritt. Die Goldjagd des 38-jährigen Thurgauers startet im Final über 5000 Meter.

Claire Ghiringhelli,
Fotograf: Swiss Paralympic/Tobias Lackner

Schweizer Quartett ohne Exploit
Zwei Tage nach dem Gewinn von Bronze in der Einzelverfolgung über 3000 m konnte die Bahn-Radfahrerin Flurina Rigling über 500 m nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Die 27-jährige Zürcherin belegte in der Qualifikation den 9. Rang, für den Einzug in die Finals wäre der 6. Platz nötig gewesen. Dazu fehlten Rigling 2,165 Sekunden. Bei den Männern wurde der Luzerner Timothy Zemp über 4000 m ebenfalls Neunter. 

Die Ruderin Claire Ghiringhelli beendete ihren Hoffnungslauf im 3. Rang und muss deshalb den B-Final bestreiten. Um den A-Final zu erreichen, hätte die 46-jährige Tessinerin, die in der Umgebung von Paris wohnt, Zweite werden müssen. Die zweitplatzierte Brasilianerin Claudia Cicero dos Santos war um gut sechs Sekunden schneller.

Für die Schweizer Rollstuhl-Tennisspielerin Nalani Buob setzte es in der 1. Runde eine Niederlage ab. Die 23-jährige Zugerin, die Nummer 22 der Welt und einstige Junioren-Weltmeisterin, verlor gegen die niederländische Weltranglisten-Dritte Aniek Van Koot in 1:09 Stunden mit 2:6, 3:6.

Olgiatis Niederlage gegen die Nummer 1

Luca Olgiati zeigte bei seinem zweiten Gruppenspiel im Rollstuhl-Badminton an den Paralympics in Paris eine gute Leistung.

Der Aargauer blieb gegen Daiki Kajiwara, den seit drei Jahren ungeschlagenen Japaner, dennoch ohne Siegchance und verlor 10:21, 10:21. Es gelangen ihm aber zahlreiche sehenswerte Punktgewinne, und sein Widersacher musste sein bestes Badminton zeigen.

Olgiatis Fazit fiel positiv aus. "Es gab ein gutes Spiel, und ich konnte über weite Strecken das Badminton zeigen, das ich mir vorgestellt hatte. Es war auch cool, das in dieser Atmosphäre zu tun, und es ist mir besser gelungen als im ersten Spiel."

Ilaria Renggli spielt auch im Einzel um die Medaillen

Ilaria Renggli greift im Rollstuhl-Badminton-Turnier an den Paralympics in Paris auch im Einzel nach den Medaillen. Die Aargauerin besiegte die Südkoreanerin Jung Gyeoul 21:17, 21:19 und zog damit in die Halbfinals ein.

Renggli schaltete nun bereits die Nummern 2 und 3 des Turniers aus.

Vor kurzem hatte sie gegen die Asiatin in Glasgow noch verloren.

"Wir sind recht ähnlich vom Niveau her, und damals hatte sie wirklich top gespielt. Nationaltrainer Marc Lutz hat dann gesagt, wir würden später auf dem leistungsmässigen Höhepunkt sein - und er hat recht behalten."

Am Sonntag trifft Renggli noch einmal auf die Chinesin Li Hongyan, der sie am Samstagmittag im letzten Gruppenspiel nach guter Leistung unterlegen war. "Sie hat fast keine Fehler gemacht. Ich werde versuchen, noch einmal so zu spielen und Spass zu haben. Vielleicht schleichen sich dann auch bei ihr ein paar Fehler ein."

Silber für Favorit Marcel Hug

Marcel Hug verpasste über 5000 m die Wiederholung seines Paralympic-Sieges vor drei Jahren in Tokio. Der Thurgauer wurde in Paris hinter dem Amerikaner Daniel Romanchuk Zweiter.

Der 38-jährige Hug war natürlich der Favorit und wollte zum siebten Mal eine paralympische Goldmedaille gewinnen. Vier hatte er sich vor drei Jahren bei den Spielen in Tokio gesichert, die ersten zwei fünf Jahre zuvor in Rio de Janeiro.

Hug fuhr im Final in Paris stets vorne an der Spitze, schien das Rennen zu kontrollieren - und alles im Griff zu haben. Doch in der Schlussrunde stiess Romanchuk mit einem beherzten Angriff an die Spitze vor und gab die Führungsposition bis ins Ziel nicht mehr ab.