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Bei anspruchsvollen Wettkampfbedingungen mit Wind zeigte sich in Nottwil, dass die Schweizer Athletinnen und Athleten zur Weltspitze gehören. Kurz vor den Paralympischen Spielen in Frankreich ermöglichen die Wettkämpfe eine Standortbestimmung. Rund 350 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt waren angereist, um sich mit guten Leistungen für diese Topevents zu empfehlen.
Start-Ziel-Sieg für Marcel Hug
Marcel Hug startete ideal in die ParAthletics mit einem Sieg über 800 Meter. Wie bei den Marathons der letzten Monate, kann die Konkurrenz momentan auch auf der Bahn nicht mit ihm mithalten. Der für seinen silbernen Helm bekannte Nottwiler meinte dazu: «Gewinnen ist immer das Ziel, aber ich bin froh, dass ich das Rennen von der Spitze aus gestalten konnte. Die Wettkämpfe in Nottwil sind für mich zudem eine wichtige Standortbestimmung.» Er nutzt den Heimwettkampf darüber hinaus, um Feinjustierungen zu machen. «Ich teste gerade neue Handschuhe aus dem 3D-Drucker, die immer leichter werden.» Marcel Hug bekommt in den nächsten Tagen noch über 400, 1500 und 5000 Meter die Gelegenheit, seine Form zu prüfen. Es bleibt spannend.
Starke Schweizerinnen
Auch Catherine Debrunner zeigte sich zufrieden nach dem Sieg über 800 Meter in der Kategorie T53, auch wenn es ein hartes Rennen war: «Ich bemerkte bereits nach den ersten 400 Meter Ermüdungserscheinungen und musste kämpfen. Auf der zweiten Bahnrunde habe ich wegen des Windes Speed verloren, auch wenn ich einen Vorsprung auf die Britin Samantha Kinghorn aufbauen konnte. Da habe ich noch Luft nach oben.» Es stehen in den nächsten drei Tagen weitere Wettkämpfe in Nottwil an, für die die Schweizerin Ziele hat: «Gerade über die längeren Distanzen werde ich ein paar taktische Varianten ausprobieren. Es geht darum Sicherzeit zu gewinnen, bevor dann schon bald das intensive Training für die Paralympics ansteht.»
Schon kurz darauf durfte sich das Publikum über einen weiteren Sieg freuen. Manuela Schär gewann das Rennen in der Kategorie T54 über die gleiche Distanz vor den Amerikanerinnen Susannah Scaroni und Tatyana McFadden. Auch sie sieht die ParaAhletics als Meilenstein auf dem Weg nach Paris: «Ich habe schon länger keine Bahnwettkämpfe bestritten und wusste daher nicht, wo ich stehe. Ich habe bewusst darauf verzichtet, von Anfang an das Rennen anzuführen. Trotz des starken Feldes ging diese Taktik auf.» Die Krienserin betont aber auch, dass sie mitten in den Vorbereitungen für die Paralympics steht und sie ihren Leistungshöhepunkt noch nicht erreicht hat. In diesem Rennen wird Licia Mussinelli (Derendingen) gute Fünfte. Über 200 Meter wird sie in einem kleineren Feld Dritte. Sie bestätigt damit die guten Leistungen an der Weltmeisterschaft Mitte Mai in Japan, wo sie eine Bronzemedaille gewonnen hatte.
Bei den stehenden Athletinnen und Athleten sind die Startfelder oft sehr klein. Aus diesem Grund ist eine Einordnung sehr schwierig.