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    Curling
    1.11.2024

    Herausforderung für das Nationalteam

    Vom 3.–8. November 2024 reist das neu formierte Curling Nationalteam an die B-WM nach Lohja, FIN. Die neue Nationaltrainerin Katja Schweizer gibt uns einen Einblick.

    ©Rubi Photography

    Mitte Oktober nahm das Nationalteam mit zwei Mannschaften am internationalen Turnier in Wetzikon teil und erreichte dort unter zwölf teilnehmenden Teams die Plätze 5 und 7. Nur wenige Tage später ging die Reise für einige Spieler*innen weiter zum internationalen Turnier im schottischen Stirling, wo der zweitletzte Platz resultierte. Nun richtet sich der Blick gespannt auf die bevorstehende B-Weltmeisterschaft in Finnland.

    Nationaltrainerin Katja Schweizer, die das Team seit August betreut, zieht ein Resümee der letzten Turniere und gibt einen spannenden Ausblick darauf, was uns bei der B-WM in Finnland erwartet.

    Was war das ursprüngliche Ziel mit der Teilnahme an diesen internationalen Turnieren? Waren diese Resultate zu erwarten?
    Katja Schweizer: Wir verfolgen in dieser ersten gemeinsamen Saison vor allem ein Ziel: Möglichst viele Sportlerinnen und Sportler für den Leistungssport zu aktivieren. Alle Kaderathlet*innen (Teamsektor) sollten in Wetzikon die Möglichkeit haben, gegen internationale Mannschaften anzutreten und wertvolle Wettkampferfahrung zu sammeln. Dieses Ziel wurde umgesetzt.

    Hinsichtlich der Wettkampfergebnisse habe ich zum jetzigen Zeitpunkt nur geringe Erwartungen an unsere Athlet*innen. Ich erwarte dagegen, dass sie motiviert an den geplanten Massnahmen teilnehmen und versuchen im Spiel, das umzusetzen, was wir uns erarbeitet und besprochen haben. Wir verfolgten bei den Wettkämpfen in Wetzikon und Stirling also keine Ergebnis-, sondern Prozessziele. Dennoch sind die Resultate für uns aussagekräftig, um unseren Standort im internationalen Vergleich zu bestimmen.

    Was nehmt ihr mit, was war gut und was muss verbessert werden?
    Katja Schweizer: Gut gefallen hat mir in Wetzikon vor allem die Performance unserer zweiten Mannschaft, die sich aus drei erfahrenen und zwei jungen Talenten zusammensetzte. Sie hatten zuvor noch nie zusammengespielt, harmonierten aber auf dem Eis wirklich gut. Das zeugt von Professionalität und Kompatibilität der Spieler*innen, die ich mir in dieser Form von all unseren Kaderathlet*innen wünsche.

    Verbesserungspotenzial gibt es in allen Bereichen. Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf die strategischen Grundlagen legen. Alle Teammitglieder müssen das ganze Spektrum der möglichen Spielzüge kennen, damit die Kommunikation in den Vor- und Nachbesprechungen sowie den Halbzeitpausen und Timeouts optimal funktioniert und zielgerichtet ablaufen kann.

    Wie bereitest du das Team auf die bevorstehende B-WM vor? Gibt es spezielle Schwerpunkte im Training?
    Katja Schweizer: Wir haben uns nicht explizit auf die B-WM vorbereitet. Sie ist nur ein Turnier in unserem Saisonplan, das wir nutzen, um Wettkampferfahrung zu sammeln und unseren Standort zu bestimmen. Wir konzentrieren uns bei den Trainings auf die Basics. Sowohl spielerisch als auch strategisch gibt es dort genügend Lücken zu füllen. Wir üben das Spiel einfach zu halten und die Steine zu spielen, bei denen wir uns schon sicher fühlen. Ich denke, bei den B-Teams kann man mit einem einfachen Spiel relativ weit kommen, ohne sich selbst schwierige Aufgaben aufzuerlegen.

    Wie schätzt du die Chancen des Teams auf den Aufstieg in die A-WM ein?
    Katja Schweizer: Das Berner Team, das uns in Lohja vertreten wird, konnte sich bei der Schweizer Meisterschaft zwar durchsetzen, verfügt aber mit Hans Burgener und Alternate Beatrix Blauel nur über zwei Spieler*innen, die bereits bei einer WM-Ausscheidung zum Einsatz kamen. Die anderen werden sich dort zum ersten Mal messen. Sollten wir eine richtig gute Woche haben, ist natürlich alles möglich. Wir konnten aber im Wettstreit mit den A-Teams an den Turnieren bereits feststellen, dass deren Spielgenauigkeit gut 10% über unserem aktuellen Schnitt liegt. Um das aufzuholen, liegt eine Menge Arbeit vor uns und genau dort setzt unsere langfristige Planung an. Unser Aufbau erfolgt mit dem Ziel, uns mittelfristig in der A-Gruppe zu etablieren.

    Welche Teams siehst du als die stärksten Konkurrenten in der B-WM, und wie willst du dich bzw. das Team auf diese Partien einstellen?
    Katja Schweizer: Ich habe bisher nur England und Polen gesehen. Gegen beide müssen wir ein gutes Spiel machen, um zu gewinnen. Wir werden versuchen, jedem Gegner unser Spiel aufzuzwingen und hoffen, dass sie es möglichst lang mitspielen und wir so einen Vorsprung herausarbeiten können. Wir haben intern für uns ein Ergebnisziel festgelegt, an das alle glauben können und das alle motiviert, ihr Bestes zu geben. Vor Ort werden wir uns aber wieder vollkommen auf Prozessziele konzentrieren, um uns auf das zu fokussieren, was uns zu einer guten Leistung verhelfen kann.

     

    Hier geht es zum Spielplan und den Resultaten der World Wheelchair B Curling Championship 2024.