Fliegende Fäuste, verletzende Ausgrenzungen, ungewollte Berührungen, spitzzüngige Worte, mentaler Druck. Was können Sportlerinnen tun, wenn sie sich in ihrer Integrität verletzt fühlen? Wie reagieren Sportler, wenn sie bis zur Erschöpfung gepusht und gepeitscht werden? Oder was tun Eltern, wenn ihre Kinder von ihrem Trainer plötzlich unangemessen behandelt werden?
Betroffene, ihr Umfeld oder Institutionen können sich unkompliziert an die Meldestelle wenden – auch anonym, online und offline. An Swiss Sport Integrity gelangen auch immer wieder Menschen mit einer Behinderung.
«Der Rollstuhl sorgt automatisch für mehr Distanz»
Und wie erleben das die Sportlerinnen und Sportler persönlich? BouBou Keller ist seit vielen Jahren Trainer für Tennis und Tischtennis im Rollstuhl. «Die Missstände im Schweizerischen Turnsport haben das Thema ja damals ins Rollen gebracht – das hat schon einiges verändert.» Möchte er im Training zum Beispiel eine richtige Handstellung zeigen, fragt er immer vorher, ob er die Person berühren darf. So oder so findet er, dass die körperliche Ethik in diesem Bereich anders ist: «Der Rollstuhl sorgt automatisch für mehr Abstand und Distanz.» Im Gegenzug sei es für die Betroffenen immens wichtig, die Ethik ihres Körpers kennenzulernen: Wo liegen seine Grenzen, was kann er leisten? Und: BouBou Keller fördert im Training das Selbstbewusstsein der Sportlerinnen und Sportler, «damit sie unabhängig und frei agieren können».