Allgemeines
12.1.2024

Benefizkonzerte 2024

Elina Kaikova und Christian Wenk sind beide querschnittgelähmt – und spielen leidenschaftlich Klavier. 

Mit dem Sinfonieorchester Nota Bene bringen sie ein lang verschollenes Konzert von Max Bruch zur Aufführung. Am Anfang dieses aussergewöhn­lichen Konzertprojekts stand die Frage der Pianistin Elina Kaikova nach einer Mund­steuerung für das Haltepedal ihres Flügels und Christian Wenks Versprechen, ein solches System für sie bauen zu lassen. Zusammen mit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung entstand eine Weiterentwicklung seiner eigenen Mundsteuerung, die jetzt allen Interessierten zur Verfügung steht. Eine Idee ergab die andere: Gemeinsam wollten sie das weitgehend unbekannte und zugleich schöne «Konzert für zwei Klaviere und Orchester» von Max Bruch aufführen und überzeugten das Sinfonieorchester Nota Bene für drei Benefizkonzerte. Lassen auch Sie sich von diesem besonderen Konzertabend begeistern.

Konzertorte und Konzerttermine
NOTTWIL
Samstag, 24.2.2024, 18.00 Uhr
Schweizer Paraplegiker-Zentrum, Sporthalle
Erlös zugunsten der Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Tickets bei TICKETINO

BASEL
So 25.2.2024, 18.00 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Erlös zugunsten der Christian Wenk Stiftung
Tickets bei TICKETINO

ZÜRICH
SO 3.3.2024, 18.00 Uhr
Tonhalle Zürich, Grosse Tonhalle
Erlös zugunsten der Christian Wenk Stiftung
Tickets bei TICKETINO

Livestream
Die Konzerte in Basel und Zürich können zudem von ausserhalb der Schweiz als LIVESTREAM-Übertragung mitverfolgt werden. Buchen Sie ihr Ticket hier 

Bei weitgehend ausverkauften Konzertsälen wird der LIVESTREAM zudem auch in der Schweiz übertragen. Schreiben Sie ein Mail an wolfgang@ellenberger.me und Sie werden benachrichtig  bei einer Freischaltung.

Biografien

Christian Wenk, Klavier
Aufgewachsen in Greifensee, vertiefte er nach der Matura Klavier im Rahmen eines Musikstudiums beim SMPV, bevor er 1994 das Medizinstudium an der Uni Zürich begann. Seit einem schweren Sportunfall in Japan im Jahr 2000, nur 10 Tage nach seinem Duathlon Schweizermeistertitel, ist er querschnittgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Auch in seinem «zweiten Leben», wie er es nennt, hat er seine Leidenschaften trotz Lähmung leidenschaftlich weiter verfolgt: Abschluss Medizinstudium 2002, seither beruflich Tätigkeit als Arzt, seit 2014 mit eigener Hausarztpraxis in Schenkon LU. Sportlich war er Vereinspräsident, Event Organisator und 4 Jahre Nationaltrainer Paracycling. Heute nutzt er das Handbike zum «Kopf Lüften» und für die körperliche Fitness, er bestreitet gelegentlich noch heute Wettkämpfe. Daneben pflegt er immer wieder die Musik mit Konzertauftritten, dank dem durch Freunde entwickelten System zur Mundbedienung des Haltepedals auch auf der grossen Bühne: Beethoven 3. Klavierkonzert 2003, Grieg Klavierkonzert 2006 und Gershwin Rhapsody in blue 2010, um nur die Wichtigsten zu nennen. 2013 hat er, inspiriert durch seine Nominierung als «Young Global Leader» durch das WEF und die dortigen Begegnungen die «Christian Wenk Stiftung» gegründet. Einnahmen durch Vorträge und Konzerte sowie Spenden ermöglichten fortan die Umsetzung von Projekten für Bildung und Gesundheit: darunter Schulbauten in Afghanistan und Myanmar, aktuell Unterstützung eines Spitals in Uganda. Nach gesundheitlich sehr schwierigen Jahren 2017 bis 2020 mit 41 Operationen, darunter Amputation beider Beine zur Verbesserung seiner Überlebenschance, erfreut sich Christian seines «dritten Lebens», welches er dankbar als einzige grosse Zugabe erlebt. Seine Botschaft trotz Querschnittlähmung und fehlenden Beinen: «Es fehlt mir nichts!» Er möchte damit Menschen mit und ohne Behinderung ermutigen und inspirieren, ihr eigenes «Schicksal» zu umarmen und ihre ganz eigenen Möglichkeiten zu nutzen.

Elina Kaikova, Klavier
Die russische Pianistin wurde in Moskau geboren. Schon im Alter von sieben Jahren trat sie in die Spezialmusikschule für hochbegabte Kinder des Tschaikowsky Konservatorium Moskau ein. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Studien in 2001 wurde sie in die Solistenklasse von Prof. Homero Francesch an der Hochschule der Künste in Zürich aufgenommen. 2004 erlangte Elina Kaikova das Konzertdiplom mit Auszeichnung und 2006 das Solistendiplom. Wertvolle musikalische Impulse erhielt sie ausserdem in Meisterkursen bei Rudolf Buchbinder und Johannes Degen. Mit dem Lehrdiplom im Sommer 2008 in der Klasse von Filippo Gamba an der Musikakademie Basel rundete Elina Kaikova ihre Ausbildung ab.

Bereits 1995 machte Elina Kaikova anlässlich des 3.Int. Göttinger Chopin Wettbewerbes erstmals ein breiteres Publikum in Deutschland auf sich aufmerksam. In den folgenden Jahren gab sie regelmässig Konzerte in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Parallel dazu widmete sie sich der Kammermusik in verschiedenen Besetzungen und konzertierte auch in diesem Bereich/Genre mit Freude. Schon mit 14 Jahren begeisterte sich Elina Kaikova für die vierhändige Literatur und das Musizieren im Klavier Duo. Mit ihrer langjährigen Duopartnerin Maki Wiederkehr erarbeitete sie seit 2003 zahlreiche Programme.

Elina Kaikova erhielt Auszeichnungen am 1. Internationalen Musikwettbewerb «In memoriam Dimitrij Schostakowitsch» in Hannover, den 1. Preis beim Yamaha Wettbewerb 2005, den 1.Preis beim Duttweiler Hug Wettbewerb und den 2. Preis beim «Geraldine Whittacker» Wettbewerb für Trio Instrumental (Trio «E.M.I»). In den Jahren 2006 und 2007 gewann sie jeweils den Förderpreis von Migros Kulturprozent (Ernst Göhner-Stiftung). Von 2009 bis 2012 unterrichtete sie eine Klavierklasse an der Musikschule Bülach und machte zahlreiche Stellvertretungen an verschiedenen Musikschulen.

Im Jahr 2012 erlitt sie nach einer akuten Rückenmarkentzündung eine Querschnitt­lähmung und ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Durch grosszügige Hilfe und Unterstützung des Arztes und Pianisten Dr. Christian Wenk erhielt sie letztes Jahr eine Mundsteuerung, welche ihr die Pedalisierung wieder ermöglicht.

«Ich bin jeden Tag dankbar für alles, was ich noch machen und erleben darf. Für meine Familie, meine Freunde, für Christian und diese unglaubliche Möglichkeit, wieder Musik zu machen.»

Elina lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in der Nähe von Basel.

Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung gehört zu den grössten gemeinnützigen Solidar­werken unseres Landes. Gemäss Ranking des Gemeinwohl-Atlases 2017 ist die Paraplegiker-Stiftung eine der Organisationen in der Schweiz, deren gesellschaftlicher Nutzen für die Bevölkerung als sehr hoch eingeschätzt wird. 1,9 Mio. Personen sichern mit ihrer Zugehörigkeit zur Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung eine tragfähige finanzielle Basis für die Tätigkeit dieses Solidarwerks. Über eine Milliarde Franken an Mitteln aus Gönnerbeiträgen, Spenden und Erbschaften wurden seit der Gründung der Stiftung beschafft. Die SPS wurde 1975 von Dr. med. Guido A. Zäch gegründet.

Christian Wenk Stiftung und das Spitalprojekt in Uganda
Job Zilaba wächst in Uganda auf und möchte Medizin studieren. Er besteht die Prüfungen nicht und arbeitet danach als Sozialarbeiter, wo er mit der gesellschaftlich-gesundheitlichen Not hautnah konfrontiert wird. Es fehlt an allem. Er will etwas für die Menschen tun, «wenn nicht er, wer dann?» Dank einer Spende seiner Mutter kauft er 2008 ein Grundstück in Namutumba und fängt in Eigenregie an, ein Spital (Namutumba Community Hospital) aufzubauen. Bei einem Sozialprojekt in Uganda lernt er 2010 eine Schweizerin kennen und zieht für sie nach Bern in die Schweiz, zusammen haben sie heute zwei Kinder. Am Inselspital erhält er eine Anstellung als Hilfspfleger und kann mit seinem Einkommen den Ausbau seines Spitals in Uganda vorantreiben und seit der Eröffnung 2021 auch die Löhne bezahlen. Das Inselspital unterstützte die Spital­entwicklung substanziell. Christian Wenk erfährt davon aus Berichten in den Medien (z.B. Pflegeassistent hier – Spitalgründer dort) und lernte Job Zialaba wenig später persönlich kennen. Bereits im Frühjahr 2023 entstand eine Zusammenarbeit. Bei einer gemeinsamen Reise nach Namutumba im Oktober 2023 nahm Christian Wenk einen Augenschein vor Ort, um die Bedürfnisse und das Potenzial vertiefter einschätzen zu können. Ziel ist eine langjährige Partnerschaft der Christian Wenk Stiftung mit dem Namutumba Community Hospital.