In der Schweiz stehen Menschen mit Beeinträchtigungen täglich vor erheblichen Barrieren. Das gilt selbst bei so grundlegenden Dienstleistungen wie dem Besuch von Ämtern. Das zeigt ein umfassender Datensatz, den die Fachorganisation Proinfirmis mit CORRECTIV in der Schweiz geteilt hat. Darin dokumentieren Betroffene alarmierende Defizite in der Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen.
Von insgesamt 11’620 erfassten Orten, darunter Verwaltungsgebäude und öffentliche und private Einrichtungen, sind beispielsweise nur 2’808 gemäss den Hauptanforderungen der Norm SIA-500 rollstuhlgängig. Dies wirft ein kritisches Licht auf die Barrierefreiheit in einem Land, das sich damit rühmt, hohe Lebensstandards für alle zu bieten.
Gemäss den nicht-repräsentativen Daten, die seit 2016 im Rahmen lokaler Projekte gesammelt werden, sind nur 20 von 75 im Datensatz erfassten Postgebäuden zumindest teilweise barrierefrei. Andere sind nur eingeschränkt rollstuhlgängig. «Eingeschränkt rollstuhlgängig kann zum Beispiel bedeuten, dass zum Beispiel eine Rampe für einen normalen Hand-Rollstuhl zu steil ist, aber von einer Person im Elektro-Rollstuhl genutzt werden kann», erläutert Marc Butticaz von Proinfirmis.
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Daten darüber gibt es zu wenige. CORRECTIV Schweiz startet deshalb gemeinsam mit der Hochschule Luzern das Projekt «Achtung Barriere!». Von der Bevölkerung wollen wir wissen: Wo wird euch das Leben erschwert? Unser Ziel: Barrieren erfassen und sichtbar machen, Hintergründe und Zusammenhänge aufzeigen und damit die Politik zum Handeln bewegen.