Im Jahr 2023 präsentierte der Flugzeugausstatter Delta Flight Products den ersten Prototyp für einen rollstuhlgerechten Sitzplatz in einem Flugzeug.
Wie auf runwaygirlnetwork.com berichtet, stellt nun auch Airbus ein neues Sitzplatz-Konzept vor. Dieses ermöglicht eine Fixierung von Rollstühlen mittels Sicherheitsgurten, die am Boden der Flugzeugkabine angebracht sind und am Rollstuhl befestigt werden können.
Wird der Platz nicht für eine:n Rollstuhlfahrer:in benötigt, kann er wieder in eine herkömmliche Sitzgelegenheit umgewandelt werden, indem man zuvor eingeklappte Sitze wieder ausklappt. Gleichzeitig stehen auch Sitzplätze für Begleitpersonen zur Verfügung. Das System wird Multipurpose Compartment genannt und befindet sich noch in der Konzeptphase.
«Airbus bittet die Fluggesellschaften um Feedback» erklärt Ingo Wuggetzer, Vizepräsident des Kabinenmarketings bei Airbus.
Gleichzeitig mit der Nachricht, dass Airbus an einem Konzept für diese Sitzplätze arbeitet, erklärt die US-Luftfahrtbehörde, dass es 2025 Sicherheitsrichtlinien für die Anbringung von Rollstühlen an Bord von Flugzeugen geben wird. Auch steht der Flugzeugausstatter Delta Partner mit der Gruppe Air4All kurz vor der ergänzenden Musterzulassung des eigenen Rollstuhlsicherungssystems.
Airbus unterstützt diesen Prozess. «Da wir diese Lösungen nicht herstellen, müssen wir sie immer von einem Lieferanten bauen und zertifizieren lassen, deshalb bin ich froh, dass es Initiativen wie Air4All gibt, die gemeinsam mit Delta vorangetrieben werden. Wir unterstützen diesen Prozess und hoffen, dass sie sich bald zertifizieren lassen können», erklärt Wuggetzer.
In einem Workshop im Airbus Experience Center, der im Juli 2024 in Washington DC stattfand, wurden drei Schlüsselelemente für Barrierefreiheit vorgestellt:
- Die Beförderung eines Rollstuhls an Bord erleichtern
- Sicherstellen, dass es eine behindertengerechte Toilette gibt
- Digitale Lösungen und Dienstleistungen, mit denen der Flugzeuginnenraum optimiert wird. So können beispielsweise taktile Oberflächen im Innenraum, blinden und sehbehinderten Reisenden eine Orientierung geben. Dazu braucht es aber gewisse Standards in der Branche.
Was zusätzliche Kosten durch die Verbesserung der Barrierefreiheit betrifft, meint Wuggetzer, dass man diese auch als Einnahmequelle für die Fluggesellschaft betrachten könne. Er sei zuversichtlich, dass die Branche, was Barrierefreiheit betrifft, in die richtige Richtung geht.
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