Tennis im Rollstuhl ist koordinativ sehr anspruchsvoll, da für die Fortbewegung und die Schlagausführung die Arme eingesetzt werden müssen. Der Tennisschläger bleibt dabei immer in der Hand, um möglichst schnell reagieren zu können. Das erreichbare Spielniveau ist neben den technisch-taktischen und athletischen Möglichkeiten auch abhängig von den behinderungsspezifischen Merkmalen, sprich Arm- und Handfunktionen sowie Rumpfmobilität.
Unterschied zum Tennis für Fussgänger
Von den Spielregeln her, gibt es nur einen einzigen Unterschied: Der Ball darf, bevor er zurückgespielt werden muss, zweimal aufspringen. Dabei muss ausschliesslich der erste Aufsprung im Spielfeld sein, der zweite kann auch ausserhalb geschehen.
Rollstuhl-Tennis muss trotz der wenigen Anpassungen anders gespielt werden. Die eingeschränkte Mobilität und die im Vergleich zum Balltreffpunkt hohe Netzhöhe erfordern ein angepasstes technisches und taktisches Vorgehen. Präzision und Antizipation sind viel wichtiger als reine Power.
Mit welchem Material und auf welchen Böden wird Rollstuhl-Tennis gespielt?
Rollstuhl-Tennis wird mit den üblichen Tennisbällen und Schlägern auf jedem normalen Tennisplatz gespielt. Ideal sind Hartplätze, Kunststoff- und Granulatböden, die vor allem in Tennishallen anzutreffen sind, aber auch gute Sandplätze.
Kann man gemeinsam mit Fussgängern spielen?
Wenn der Niveauunterschied nicht allzu gross ist, kann man problemlos Einzel- oder Doppelbegegnungen spielen. Bewährt haben sich Mixed-Doppel, bestehend aus einer Person im Rollstuhl und einem stehenden Spieler bzw. einer stehenden Spielerin.
Rollstühle
Es ist zwar möglich mit einem Alltagsrollstuhl in den Sport einzusteigen. Früher oder später benötigt man aber einen Tennis- oder Basketballrollstuhl, um schnelle, spannende Matches zu spielen. Tennisrollstühle unterscheiden sich wesentlich von Alltagsrollstühlen: Sie sind massgefertigte Leichtgewichtskonstruktionen mit starren Rahmen und schräggestellten Rädern, welche die Wendigkeit wie auch Seitwärtsstabilität erhöhen. Das Antikipp-Rad verhindert zudem ein nach hinten Fallen bei Überkopfbällen.